Alexei Ratmansy, der Shootingstar am Choreografenhimmel, ist ein vielbeschäftigter Mann. Auf der ganzen Welt sind seine Einstudierungen begehrt. Seine Spezialität sind die Rekonstruktionen historischer Choreografien, denen er akribisch nachforscht und die er in monatelanger Kleinarbeit rekonstruiert. Bei der Einstudierung kommt aber noch eine Portion Ratmansky’s Stil hinzu – eine hervorragender Mix aus grosser Musikalität, tänzerischem Flow und etwas Ironie. Das ergibt eine einzigartige Mischung!
Pierina Legnani als Odette 1895
Hier ein Zitat von Ratmansky über einen Vergleich der heutige und früheren Technik: “Today,” Ratmansky says, “we stretch the knee so hard, it stiffens the spine.” The “Beauty” notation rarely shows a fully stretched knee. Likewise, on today’s ballet stages, the foot is forcefully pointed most of the time, whereas Petipa varied the tension: half-point, quarter-point. Quelle: The New Yorker vom 8. Juni 2015
So hat Ratmansky für das Ballett Zürich den „Original“ Schwanensee von Maris Petipa und Lew Iwanow von 1895 in seiner urspünglichen Fassung wiederhergestellt dank alten Fotos, Filmaufnahmen und Aufzeichnungen.
Für Balletteinsteiger: Die heutigen Schwanenseeversionen in 4 Akten haben mit der drei-aktigen Ursprungsversion wenig gemeinsam. Jeder Choreograf legt seine eigene Handschrift an und führt Änderungen durch. In Laufe der Zeit hat sich somit das Ballett Schwanensee ständig verändert und der Laie weiss gar nicht , welches die „echte“ Version ist, selbst wenn es sich um eine klassiche Version handelt.
Seine Senkrechtkarriere startete Ratmansky, geboren 1968, als Tänzer am Bolschoi Ballett: Solist, Choreograf, erste Awards, von 2004 bis 2008 Artistic director des Bolschoi Balletts, noch mehr Awards, ab 2009 artist in residence am the American Ballet Theatre in New York City.
Für das American Ballet Theatre hat er nebem Eigenchoreografien „Sleeping Beauty“ reakiviert. 2014 hat Ratmansky für das Bayrische Staatsballett „Paquita“, an der Semperoper „Legenden“ und in Berlin fürs Staatsballett“Namouma“alte Ballette wieder rekonstruiert. Alle Produktionen wurden vom Publikum sehr gefeiert.
WAS ERWARTET UNS ALSO: Spitzentanz mit vielen unbekannten Variationen auf Halb- und Viertelspitze, schnelle Drehungen. Mehr Schwäne à la Bolshoi. Ehrlich gesagt: So richtig vorstellen kann ich mir das nicht. Ich bin sehr gespannt auf den echten, den authetischen Schwanensee.
Mehr Details: http://www.newyorker.com/culture/cultural-comment/ratmanskys-beauty-wakes-up
Great
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