Choreografien von Marcos Morau und Crystal Pite im Doppelpack
Warum sollten sich Ballettfans OUVERTURE ansehen? Crystal Pite und Marcos Morau gelten als wahre Genies der modernen Tanzszene. Mich fasziniert sowohl ihre unverwechselbare Bewegungssprache als auch die Magie, die sie in ihren Werken entstehen lassen.
ANGELS‘ ATLAS, das Stück von Crystal Pite, wurde mit dem Staatsballett Berlin einstudiert und ist der zweite Teil von OUVERTURE. Ich habe dieses Masterpiece bereits in Zürich mehrmals gesehen und war hingerissen von der überirdischen Stimmung auf der Bühne.
Da solche Magic Moments schwer zu beschreiben sind, schaut Euch den Trailer an und macht Euch selbst ein Bild.
Mehr dazu in meinem Blogbeitrag: https://balletloversblog.com/2021/10/19/sagenhafter-ballettabend-angels-atlas/
Marcos Morau ist momentan der Shooting Star der internationalen Ballettszene. In einem Interview mit dem Opernhaus Zürich 2022 beschreibt er seinen unglaublichen Bewegungsstil . „Er ist sehr schnell, sehr bizarr, sehr hektisch, präzise, isoliert. Er ist unorganisch, voller Kontraste und voller Rhythmuswechsel. Für die Zürcher Tänzerinnen und Tänzer ist er sehr komplex. Sie kommen aus einer Tradition, in der die Harmonie, die fliessende Bewegung ein hohes Ideal darstellt. Ich möchte genau das Gegenteil. Deshalb bin ich sehr froh, wie diese Compagnie sich gerade auf diese Herausforderung einlässt.“
Seine NACHTTRÄUME, ein Stück über Macht in den unterschiedlichsten Teilen der Gesellschaft, das Marcos Morau für das Ballett Zürich kreierte, sind ein unglaubliches Gesamtkunstwerk von Tanz, Theater, Musik und Performance Kunst. Auch hier ein Einblick:
Hier mein Blogbeitrag: https://balletloversblog.com/2024/04/08/shooting-star-marcos-morau/
Also zusammengefasst, OUVERTURE verspricht ein ganz besonderer Ballettabend zu werden, den sich Ballet and Dancers Lovers nicht entgehen lassen sollten!
Probenfotos vom Staatsballett Berlin
Pressemitteilung des Staatsballetts vom 17.4.2024
Getanzte Allegorien von Aufbau, Zerstörung und Vergänglichkeit |
Berlin, 17. April 2024 — Am 28. April 2024 präsentieren Marcos Morau, «Artist in Residence» des Staatsballetts Berlin, und die Kanadierin Crystal Pite erstmals ihre Choreographien beim Staatsballett Berlin. Im Rahmen der Premiere Overture in der Staatsoper Unter den Linden werden große Themen wie die Vergänglichkeit des Menschen und die Transformationsfähigkeit von Gesellschaften verhandelt. Mit der Premiere Overture am 28. April 2024 in der Staatsoper Unter den Linden präsentiert das Staatsballett Berlin erstmals Choreographien von Marcos Morau und Crystal Pite. Seit Beginn der Spielzeit ist der Spanier Marcos Morau «Artist in Residence» des Staatsballetts Berlin und entwickelt mit Overture seine erste Kreation für die Kompanie. Hierfür reflektiert er über Werden und Vergehen von Gesellschaften: «Overture ist eine Allegorie über Aufbau und Zerstörung. Anstatt dass wir dem apokalyptischen Denken erliegen, dass die Welt unaufhaltsam auf ein unumkehrbar schreckliches Schicksal zusteuert, warum nicht besser über Transformation nachdenken und was sie uns bieten kann?» Bühnenbildner Max Glaenzel spielt mit antiken Tempelsäulen als Symbol für den Beginn der Zivilisation und Kostümdesignerin Silvia Delagneau zitiert Anknüpfungen an Tradition und Folklore. Morau verbindet diese Elemente zu einem eigenen Universum: «Während der Tanz zentral ist, sind die Konstruktion des Bildes, die Verwendung von Texten, Situationen und Räumen grundlegende Elemente meiner Gesamtkonzeption. Die Bühne wird zu einem Raum, um neue Welten zu schaffen, die meist weit von der Realität entfernt sind, in der wir leben, aber meine Ängste, Wünsche und Fragen erforschen, die mich beschäftigen.» Die Musikauswahl fiel mit Gustav Mahlers 5. Sinfonie bewusst auf ein Werk, das nicht nur Klassikliebhaber*innen geläufig, sondern auch aus Film und Fernsehen bekannt ist. Die Staatskapelle Berlin spielt Auszüge unter der Leitung von Marius Stravinsky. Die zweite Choreographie des Abends, Angels‘ Atlas der kanadischen Choreographin Crystal Pite, spielt vor einer sich ständig verändernden Lichtinstallation, einer weiten, unerkennbaren Landschaft aus Licht und Materie. Bühnenbildner Jay Gower Taylorund Lichtdesigner Tom Visser arbeiten hierfür mit einem analogen System, das reflektiertes Licht manipulieren kann und komplexe malerische Bilder entstehen lässt. Das Licht tanzt auf einer schwankenden, reflektierenden Oberfläche und schafft ein kontrolliertes Chaos, das die Illusion von Tiefe und einen Hauch von Natur vermittelt. Für Choreographin Crystal Pite ist diese Wand ein Portal und ein Porträt des Unbekannten, das sich im Tanz widerspiegelt: «Im tanzenden Körper erscheint das Unbekannte als etwas gleichzeitig Vertrautes und Außergewöhnliches. Wir könnten möglicherweise einen Blick auf etwas Ewiges erhaschen. Aber sowohl die Tänzer*innen als auch der Tanz sind vorübergehend: Ihre Schönheit schwingt aufgrund ihrer Vergänglichkeit mit Bedeutung. Das ist für mich kraftvoll.» Eingespielt werden Peter I. Tschaikowskys «Cherubinische Hymne» aus der Liturgie des Heiligen Johannes Chrysostomos sowie Musik von Morten Lauridson und Owen Belton. |
Mehr Infos
https://www.staatsballett-berlin.de/spielplan/stueck-detail/stid/overture/89.html#a_181
Uraufführung OVERTURE Choreographie und Inszenierung Marcos Morau Musik Gustav Mahler Kostüme Silvia Delagneau Bühne Max Glaenzel Licht Marc Salicrú Dramaturgie Israel Solà Choreographische Assistenz Shay Partush / Valentin Goniot Musikalische Leitung Marius Stravinsky Tänzer*innen des Staatsballetts Berlin Staatskapelle Berlin Deutschlandpremiere ANGELS‘ ATLAS Choreographie Crystal Pite Musik Owen Belton Zusätzliche Musik Peter I. Tschaikowsky («Liturgie des Hl. Johannes Chrysostomos» op. 41, Nr. 6 Cherubinische Hymne) und Morten Johannes Lauridsen («O Magnum Mysterium») Reflective Light Backdrop Concept Jay Gower Taylor Reflective Light Backdrop Design Jay Gower Taylor und Tom Visser Bühne Jay Gower Taylor Licht Tom Visser Kostüme Nancy Bryant Choreographische Assistenz und Einstudierung Spencer Dickhaus Tänzer*innen des Staatsballetts Berlin Musik vom Tonträger Premiere28. April 2024, 18.00 Uhr Aufführungen:30. April 20243., 5. (Doppelvorstellung) 18., 24., 25. Mai 20241., 5. Juni 2024 Staatsoper Unter den Linden Tickets: 21 – 80 Euro |
Beitragsbild: Crystal Pite ANGELS‘ ATLAS © Website national.ballet.ca