Ballett Zürich startet mit WALKWAYS

Ballettdirektorin Cathy Marston stellt ihr Programm vor

Aufbruch, Bewegung und Begegnungen

Die neue Ära startet mit einem Triple Bill: INFRA von Wayne McGregor, SNOWBLIND  von Cathy Marston und GLASS PIECES von Jerome Robbins. Premiere ist am 6.Oktober.

Einführungsmatinee zu Walkways am 1.10.23 im Bernhard Theater mit Brandon Lawrence (neuer Principal Dancer), Michael Küster (Dramaturg), Cathy Marston (Ballettdirektorin) und Jenifer Ringer (Jerome Robbins Trust)

Die 28 neuen und die bisherigen Mitglieder des Balletts Zürich proben seit 7 Wochen die 3 vollkommen unterschiedlichen Stücke. Sie müssen nicht nur die Schritte, Bewegungen und Charakter kennen. Die neue Ballettdirektorin legt grossen Wert darauf, dass sie die Rollen ausfüllen und interpretieren.

© Opernhaus Zürich MAG 104, S. 36

Das Programm

INFRA, das der britische Starchoreograf Wayne McGregor – bekannt in der Tanzszene als Mastermind, 2008 für das Royal Ballet kreiert hat, befasst sich mit der Verletzlichkeit der Menschen in einer pulsierenden Grossstadt nach dem Bombenattentat in London 2005. Auf einem grossen LED Bildschirm laufen animierte Figuren. Davor, sozusagen als Kontrast, verrenken sich ausdrucksstark die Tänzerinnen und Tänzer mit extrem gestreckten Armen und Beinen „pushing to the body’s limits“. Diese Bewegungen verblüffen und begeistern.

Im Gegensatz dazu geht es eher beschaulich in Cathy Marstons SNOWBLIND zu, dessen Geschichte auf dem Roman Ethan Frome von Edith Wharton basiert. Eine tragische Dreiecksbeziehung, die die gesellschaftlichen Zwänge der Upper Class im 19. Jahrhundert problematisiert. Der Schnee versinnbildlicht dabei aber nicht nur das weisse, glitzernde Leichte, sondern zeigt sich auch in Schneemassen, die zur Belastung werden können.

GLASS PIECES aus dem Jahr 1983 vom Altmeister Jerome Robbins eignet sich hervorragend, die ganze Kompanie als Team zusammen zu bringen. Es ist wie ein Treffen aller TänzerInnen, die eine gemeinsame Vision haben. Bisher wurden Stücke von Robbins in Zürich nur selten gezeigt. Cathy Marston ist es wichtig, die Handschriften der Vergangenheit zu pflegen und weiterzuentwickeln. Der amerikanische Choreograf machte des Spagat zwischen Musicals, er hat Westside Story geschaffen, und Ballett, abstrakte Stücke mit Story, purem Tanz und klassischer Technik. Lassen wir uns überraschen.

Alle Infos: https://www.opernhaus.ch/spielplan/kalendarium/walkways/2023-2024/

Meet the dancers


© Opernhaus Zürich MAG 104, S. 32

https://www.opernhaus.ch/2324/neue-compagnie/?utm_campaign=05.+Walkways+++neue+Gesichter+im+Ballett+final

Interview mit Cathy Marston

Alle verschieden und doch eine Einheit

Die neue Zürcher Ballettdirektorin Cathy Marston will mit ihrer Neuformation des Balletts Zürich Menschen mit unterschiedlichen Stilen, Energien und künstlerischen Ansätzen zusammenbringen. Sie startet ihre erste Spielzeit mit dem dreiteiligen Ballettabend «Walkways», der Arbeiten von Wayne McGregor, Jerome Robbins und ihr selbst vereint. 

Cathy, seit Anfang August bist du neue Direktorin des Balletts Zürich. Wie hast du den Auftakt für deine neue Tätigkeit erlebt?
Zum ersten Mal die handverlesene Gruppe von Menschen zu sehen, die ich in einem Zeitraum von zwei Jahren zusammengestellt habe, war ein sehr emotionaler Moment für mich. Ich habe an die 3000 Bewerbungen gelesen, etwa 300 Tänzerinnen und Tänzer habe ich beim Vortanzen in Zürich gesehen und eine Auswahl getroffen. Dabei war mir besonders wichtig, Menschen zusammenzubringen, die eigenständige Persönlichkeiten sind, miteinander harmonieren, etwas Aufregendes schaffen und sich untereinander beflügeln. Sie sollen sich gegenseitig ergänzen, aber auch kontrastieren mit ihren unterschiedlichen Energien, Stilen und Ansätzen. Ob diese Gruppe mehr sein kann als die Summe ihrer einzelnen Mitglieder, werden wir im Laufe dieser Spielzeit herausfinden. Die ersten gemeinsamen Wochen, die wir miteinander verbracht haben, stimmen mich sehr zuversichtlich.

Begonnen hast du deine erste Spielzeit mit einem «Vision Day» für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Balletts Zürich. Wie sah der aus?
Vor ein paar Jahren habe ich in Grossbritannien an einem Kurs für Führungskräfte im Kulturbereich teilgenommen. Mich hat das damals sehr inspiriert, und so habe ich die Organisatorin, Sue Hoyle, nach Zürich eingeladen, um mit dem Ballett Zürich zu arbeiten. Einen ganzen Tag lang ging es nicht um künstlerische oder organisatorische Inhalte, sondern wir haben uns Zeit für ein erstes Kennenlernen genommen und uns in einer sehr entspannten Atmosphäre einfach darüber verständigt, wie wir in Zukunft miteinander arbeiten wollen. Was ist für uns wichtig? Was bringen wir mit, was suchen wir? Das war überaus konstruktiv. Am Ende dieses Tages sind wir alle sehr inspiriert und voller Elan nach Hause gegangen. Inzwischen sind wir mitten im Ballettalltag angekommen und studieren die Stücke für unseren ersten Ballettabend ein. Wir bereiten die Wiederaufnahme der Nachtträume von Marcos Morau vor, und ich bin sehr glücklich, täglich selbst mehrere Stunden mit den Tänzerinnen und Tänzern im Ballettsaal an meinen Stücken zu arbeiten.

Mit dir sind viele neue Tänzerinnen und Tänzer aus der ganzen Welt nach Zürich gekommen. Nach welchen Kriterien hast du sie ausgesucht, was war dir bei der Auswahl wichtig?
Natürlich geht es erst einmal um technische Brillanz im klassischen wie im zeitgenössischen Repertoire. Aber ich habe vor allem auch nach möglichst diversen Leuten Ausschau gehalten, die ein besonderes Interesse und Talent für die narrativ-dramatische Arbeit mitbringen, die meine ganz persönliche Leidenschaft ist. Die Unterschiedlichkeit ist sehr wichtig, denn zu grosse Ähnlichkeit wird schnell zum Problem, wenn man Geschichten über die Welt und die Menschen erzählen will. Ein wichtiger Bestandteil jeder Audition war eine kleine Arbeitsprobe mit mir. Ich wollte wissen: Sind das Leute, die nur darauf warten, dass man ihnen sagt, was sie tun sollen? Oder werden sie in einem kreativen Prozess ihre eigenen Ideen einbringen und mit mir teilen? Davon muss ich wirklich überzeugt sein.

Ob man tatsächlich die richtigen Leute zusammengebracht hat und ob das auch mit den Tänzerinnen und Tänzern funktioniert, die schon länger im Ballett Zürich tanzen, merkt man natürlich erst nach den ersten Wochen im Ballettsaal. Wie erlebst du gerade dieses neue Ballett Zürich?
Ich habe nie den Eindruck, dass es sich hier um eine Gruppe handelt, die sich noch keine zwei Monate kennt. Es lässt sich kaum unterscheiden, wer gerade neu zum Ensemble gestossen ist oder schon vorher da war. Jenifer Ringer vom Jerome Robbins Trust, die gerade die Glass Pieces einstudiert hat, hat das sehr schön auf den Punkt gebracht. Sie sprach von einer besonderen Art von Menschlichkeit, die sie in der Gruppe spürt. Das hat mich sehr gefreut.

Welche Vision hast du für das Ballett Zürich unter deiner Leitung?
Mir ist wichtig, dass diese Compagnie in der Gegenwart verankert ist, gleichzeitig aber auch zurück und in die Zukunft schaut. Das Ballett Zürich soll ein Ort der Kreativität sein. Ich werde viel für die Compagnie choreografieren, aber auch Raum lassen für neue choreografische Stimmen und namhafte Künstler, die bereits erfolgreich mit dem Ensemble gearbeitet haben. Ich überlege jeden Tag, wie die Zukunft für unsere Kunstform aussehen kann. Sicher ist zeitgenössische Relevanz sehr wichtig, aber ich möchte auch das Bewusstsein für bedeutende Errungenschaften der Ballettgeschichte schärfen. Deshalb werden wichtige Handschriften und Schlüsselwerke der Vergangenheit an der Seite von zeitgenössischen und neuen Werken zu sehen sein. Die klassische Technik wird in unserem Repertoire eine wichtige Rolle spielen. Aber wir werden auch mit Tanzformen der Gegenwart arbeiten und ein breites Spektrum an Stilen zeigen. Wie das aussehen kann, haben wir gerade erlebt! Der junge, aus Südafrika stammende Choreograf Mthuthuzeli November, der im Januar bei uns arbeiten wird, hat einen Workshop mit den Tänzerinnen und Tänzern veranstaltet. In seiner choreografischen Sprache verbindet er südafrikanische Tanzformen mit klassischen Ballettelementen auf Spitze und zeitgenössischem Tanz. Mit seiner mitreissenden Energie hat er uns sofort in seinen Bann gezogen und im Studio jene kreative Atmosphäre geschaffen, die ich mir für den Alltag des Balletts Zürich wünsche.

Diese erste Saison unter deiner Leitung ist von einer grossen choreografischen Vielfalt geprägt. Was sind deine persönlichen Highlights?
Für jedes einzelne Stück in dieser Saison haben wir uns ganz bewusst entschieden. Ich möchte keines missen und freue mich auf unseren, wie ich finde, sehr ab wechslungsreichen Ballettspielplan. Ein besonderer Höhepunkt ist die Uraufführung des Balletts Atonement nach dem berühmten Roman von Ian McEwan. Es ist eine Koproduktion des Balletts Zürich mit dem Joffrey Ballet of Chicago. Mit beiden Compagnien habe ich bereits begonnen, an dieser Produktion zu arbeiten. Das macht grossen Spass!

Deine erste Saison als Ballettdirektorin eröffnest du mit einem dreiteiligen Abend, der unter dem Titel Walkways Choreografien von Wayne McGregor, Jerome Robbins und von dir vereint. Inwiefern steht dieser Abend für deinen programmatischen Anspruch?
Vielleicht wird man in diesem Programm eine Neukreation vermissen. Aber ich fand für das neue Ensemble wichtig, dass wir erst einmal künstlerisch zueinander finden, ohne den Druck einer Uraufführung im Nacken zu haben. Die drei Stücke nähern sich dem Ballett auf sehr unterschiedliche Weise. Während es sich bei meiner Choreografie Snowblind um eine Kurzgeschichte handelt, sind Wayne McGregors Infra und die Glass Pieces von Jerome Robbins abstrakte Arbeiten. Beide sind jedoch von einer speziellen Emotionalität geprägt. Deshalb treffen sie einen eher im Herzen oder im Magen als im Kopf, und das gefällt mir. Tatsächlich möchte ich von dem, was ich auf der Bühne sehe, emotional berührt und intellektuell stimuliert werden. In dieser Reihenfolge!

Welche Idee verbindet diese drei Stücke?
Mein Ballett Snowblind, das 2018 für das San Francisco Ballett entstanden ist, erschien mir besonders geeignet, die Compagnie mit meinem choreografischen Stil vertraut zu machen. Gleichzeitig habe ich nach Stücken gesucht, die für die Aufbruchsstimmung eines Neubeginns stehen können und fand sie in Infra und den Glass Pieces. Ein choreografisches Motiv ist in allen drei Stücken präsent. Das Durchqueren der Bühnentotale von einer Seite zur anderen, die sich kreuzenden linearen Wege – das ist auch im Titel Walkways eingefangen. In allen drei Stücken erleben wir Aufbrüche und all jene Interaktionen, die entstehen, wenn sich Wege kreuzen. Sie können gerade und harmonisch, unter Umständen aber auch sehr verknotet verlaufen, und aus diesen Knoten herauszukommen, kann eine sehr mühevolle Angelegenheit sein. Die sehr menschliche Perspektive, die aus allen drei Stücken spricht, ist sicher eine meiner Grundüberzeugungen als Choreografin.

Wayne McGregor ist in Zürich kein Unbekannter. 2014 hat er für das Ballett Zürich das Stück Kairos choreografiert. Nun also Infra, das 2008 als Auftragswerk für das Royal Ballet in London entstanden ist. Was ist das Be­sondere an diesem Stück?
Mit Infra verbinde ich viele persönliche Erinnerungen. Anfang der 2000-er Jahre war das Royal Opera House Covent Garden gerade renoviert worden. Es gab zwei neue Studiobühnen, an denen tänzerisch und choreografisch viel experimentiert wurde. Damals sind sich Wayne McGregor und ich zum ersten Mal begegnet. Er kam aus einer sehr zeitgenössischen Welt, hatte bereits eine eigene moderne Compagnie und sollte nun für das Royal Ballet, eine der klassischsten Compagnien überhaupt, choreografieren. In Infra spürt man die kreative Energie der jungen Menschen, die damals die Grenzen des Balletts ausloten und erweitern wollten. Einige meiner einstigen Kommilitonen an der Royal Ballet School haben in der Uraufführung von Infra getanzt. Das Stück ist nach den Londoner Bombenanschlägen von 2005 entstanden und reflektiert die Verletzlichkeit der urbanen Stadtgesellschaft. Wayne McGregor schaut hinter die oberflächliche Fassade der Grossstadt und erforscht mit seinen Tänzerinnen und Tänzern die menschlichen Geschichten, die sich inmitten der anonymen Hektik der Metropole ereignen. Das animierte Bühnenbild des britischen Künstlers Julian Opie und die Musik von Max Richter schaffen eine unter die Haut gehende Atmosphäre. Auch wenn ich schon lange in der Schweiz lebe, bleibt London meine andere Heimat. Es war mir ein besonderes Anliegen, beide Orte in diesem Programm zusammenzuführen.

Was können Tänzerinnen und Tänzer für sich aus einem Stück von Wayne McGregor mitnehmen?
In Wayne McGregors Choreografien erfährt man über sich und seinen Körper immer etwas, was man bis dahin nicht wusste. Er lässt einen die eigenen Grenzen ausloten und im besten Fall auch überschreiten. Seit der Uraufführung von Infrahat Wayne McGregor ein riesiges Œuvre geschaffen. Ich finde es grossartig, dass er seine Stücke nicht in den Tiefen eines Archivs versenkt, sondern sie ausdrücklich auch für die Kreativität neuer Tänzergenerationen offenhält.

Jerome Robbins hat in Zürich keine lange Aufführungsgeschichte. Vor einigen Jahren hat das damalige Zürcher Ballett sein Stück In the Nightgetanzt. Nun kommen seine Glass Pieces heraus, die er 1983 für das New York City Ballet kreiert hat. Das Leben von Jerome Robbins war ein ständiger Spagat zwischen Musical und Ballett. Merkt man das auch in seinen Stücken?
Sicher kann man die West Side Story nicht mit den Glass Pieces vergleichen. Aber der dynamische, aus der Urbanität New Yorks gespeiste Zug ist in beiden Stücken vorhanden. Jenifer Ringer, die mit Robbins befreundet war und in vielen seiner Choreografien getanzt hat, bringt eine grosse Authentizität in die Proben. Aber auch hier ist es ähnlich wie bei Wayne McGregor. Die Choreografie ist nicht in Stein gemeisselt, sondern kann durch die Persönlichkeiten unserer Tänzerinnen und Tänzer und deren Können mit neuem Leben erfüllt werden. Trotz aller Präzision und Genauigkeit, die die minimalistische Musik von Philip Glass einfordert, ist es wichtig, dass wir auf der Bühne lebendige Menschen und keine Abziehbilder aus einer fernen Vergangenheit sehen.

Anfang der 80er Jahre, als das Stück entstanden ist, stand Philip Glass noch ziemlich am Anfang seiner Weltkarriere als Komponist. Vierzig Jahre später hat seine Musik eine unglaubliche Popularität erreicht und steht insbesondere bei Choreografen hoch im Kurs. Warum ist das so?
In vielen der grossen klassischen Ballettpartituren weist einem die musikalische Struktur auch einen choreografischen Weg. An bestimmten «Ereignissen» in der Partitur kommt man einfach nicht vorbei. Mit Minimal Music hat man eine Chance, Strukturen zu schaffen, die von der Komposition unabhängiger sind. Aber natürlich kann man sich auch in diese Musik versenken und sich ihre Struktur für choreografische Umsetzung nutzbar machen. Bei Jerome Robbins spürt man das in den Querphrasierungen seiner Choreografie. Die rhythmischen Strukturen entwickeln einen fast hypnotischen Sog und ziehen einen buchstäblich in dieses Stück hinein.

Dein Ballett Snowblind basiert auf dem Roman Ethan Frome der amerikanischen Autorin Edith Wharton. Sie ist im deutschsprachigen Raum wenig bekannt. Was sollte man über sie wissen, und worum geht es in ihrem Buch?
Edith Wharton wurde 1862 in eine wohlhabende New Yorker Familie geboren und wuchs in New York und Europa auf. In ihren Büchern erzählt sie von den zeitlosen Regeln und Ritualen der amerikanischen Oberschicht an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert und thematisiert dabei immer wieder das durchbrechende Verlangen nach Freiheit, Liebe und Leidenschaft. Zeit der Unschuld, ihr erfolgreichster Roman, hat sich spätestens mit der Verfilmung durch Martin Scorsese auch ein heutiges Publikum erobert. Whartons Buch Ethan Frome aus dem Jahr 1911 spielt im winterlichen Massachusetts. Dort lebt der Farmer Ethan in einer freudlosen Ehe mit seiner hypochondrischen Frau Zeena. Als Mattie, eine Cousine von Zeena, als Haushaltshilfe ins Haus kommt, verliebt sich Ethan in sie. Beide erkennen, dass sie weder mit noch ohne den anderen leben können und fassen den Entschluss, gemeinsam zu sterben. Als dieser Suizidversuch in einem Schneesturm misslingt, ist es Zeena, die sich um die beiden Schwerverletzten kümmert und in ihrer Fürsorglichkeit über sich hinauswächst. Alle drei werden in einer schicksalhaften Dreiecksbeziehung zusammengeschweisst, und ich fand es faszinierend zu sehen, wie sich aus dieser Abhängigkeit eine besondere Art von Koexistenz entwickelt. Diese Verschränkung von Liebe, Abhängigkeit, Mitleid und gescheiterter Hoffnung hat mich als Choreografin inspiriert.

Was hat dich bewogen, zwei abstrakte Choreografien mit einem Handlungs­ballett zu verbinden?
Das ist eine britische Tradition. Ich bin mit der Vorstellung aufgewachsen, dass diese sogenannten «Triple Bills» wie eine Mahlzeit mit verschiedenen Gängen sind. Sie sollen sich gegenseitig ergänzen, ohne zu ähnlich zu sein. Nach einem beflügelnden Auftakt wird man erst in eine faszinierende Geschichte hineingezogen und schliesslich in ein aufrüttelndes Finale entlassen. Mit den drei Stücken unseres Walkways-Abends wird das hoffentlich gut funktionieren.

Das Gespräch führte Michael Küster

Dieser Artikel ist erschienen in MAG 105, September 2023.
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Beitragsbild © Admill Kuyler – Ballett Zürich Instagram

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Autor: ballettlovers

I danced ballet as child, albeit with little success. Despite this, my passion for ballet and dance has carried into adulthood. I still love to watch ballet performances and would love to share my passion with you.

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