Schweizer Erstaufführung THE CELLIST von Cathy Marston am 30. April 2023
Grosser Premierenapplaus im Opernhaus Zürich für Cathy Marstons erstes Stück, womit sich die zukünftige Ballettdirektorin dem Zürcher Publikum vorstellt. In THE CELLIST wird die tragisch-romantische Lebensgeschichte der Jahrhundertmusikerin Jacqueline du Pré erzählt. Die grosse Liebe zu ihrem Cello steht im Mittelpunkt. Eine Menage à Trois entsteht, als Daniel Barenboim die attraktive Ausnahmemusikerin kennen lernt. Die Ehe dauert 20 Jahre und endet mit dem Tod der an MS erkrankten Cellistin im Alter von 42 Jahren.
Es ist eine geniale choreografische Idee der Choreografin, das Musikinstrument von einem Solisten (fantastisch getanzt von Wei Chan) verkörpern zu lassen. So kann die Hingabe und Liebe zur Musik gefühlvoll durch den gemeinsamen Tanz zum Ausdruck kommen.

Die Zürcher Prima Ballerina Giulia Tonelli tanzt die Titelrolle mit grosser Leidenschaft, Lebendigkeit und Einfühlungsvermögen. Das Publikum kann miterleben, wie Verzweiflung und Wut in Jacqueline du Pré aufsteigen, als sie mit 28 Jahren erstmals merkt, dass ihre Hände zu zittern beginnen und sie das Cello nicht mehr meistern kann. Ihr Talent ist ein Segen, wird aber zum Fluch, als die Krankheit in ihr Leben tritt. Wie kann so etwas Wunderbares so gemein zerstört werden?

Cathy Marston bringt die intensive Gefühle von Liebe und Verlust auf die Bühne. Wir erleben das ganze Repertoire an Emotionen: von der Freude am Musizieren, dem Erfolg als Musikerin, die Liebe zu Barenboim bis hin zur Wut, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, die die tragische Lebenssituation mit sich bringt.

Die choreografische Uraufführung wurde vom Royal Ballet an der Royal Opera in London am 17. Februar 2020 gefeiert.

Nächste Vorstellungen
6.5./ 14.5./ 18.5./ 20.5./ 15.6./ 16.6/ 20.6./ 22.6.
Details
Musik von Philip Feeney nach Edward Elgar, Ludwig van Beethoven, Gabriel Fauré, Felix Mendelssohn Bartholdy, Alfredo Piatti, Sergej Rachmaninow und Franz Schubert
Choreografie Cathy Marston
Musikalische Leitung Paul Connelly
Musikarrangements und Originalkomposition Philip Feeney
Szenarium Cathy Marston / Edward Kemp
BühnenbildHildegard Bechtler
Kostüme Bregje van Balen
Lichtgestaltung Jon Clark
Dramaturgie Edward Kemp, Michael Küster
https://www.opernhaus.ch/spielplan/kalendarium/the-cellist/2022-2023/

Kurzgefasst – opernhaus.ch
The Cellist
Im Herbst 2023 übernimmt die britische Choreografin Cathy Marston als Nachfolgerin von Christian Spuck die Leitung des Balletts Zürich. Von 2007 bis 2013 war sie Ballettdirektorin am Konzert Theater Bern und kreierte dort zahlreiche Uraufführungen. Sehr erfolgreich hat sie in den letzten Jahren mit renommierten Ballettcompagnien in den USA, Grossbritannien und Australien gearbeitet. In ihren Stücken erkundet Cathy Marston bekannte Sujets aus neuer Perspektive und nähert sich Persönlichkeiten aus Literatur und Kunst auf ungewohnte und originelle Weise. Bereits in dieser Saison stellt sich Cathy Marston dem Zürcher Publikum mit einer ihrer erfolgreichsten Arbeiten vor. Das Ballett The Cellist erlebte 2020 beim Royal Ballet in London seine gefeierte Uraufführung. Inspiriert wurde das Stück von der Biografie der Cellistin Jacqueline du Pré. Für eine kurze Zeit erhellte ihr Stern den Musikhimmel, bis er von jetzt auf gleich erlosch. Heute sind ihre Musikalität, ihre unmittelbare Natürlichkeit und Präsenz Legende.
Als Vierjährige bekommt Jacqueline du Pré den ersten Cellounterricht, ist Meisterschülerin von Tortelier und Rostropowitsch – ein «Wunderkind». In den 1960er-Jahren spielt sie sich an die Weltspitze. Als Instrumentalistin, aber auch als Frau ist Jacqueline du Pré eine Ausnahmeerscheinung. Sie dringt nicht nur in eine Männerdomäne vor, sondern geht konsequent ihren eigenen Weg. Als sie den jungen Dirigenten Daniel Barenboim kennenlernt, scheint das Glück vollkommen. Auf der ganzen Welt geben die beiden Konzerte, da beendet die Diagnose Multiple Sklerose Jacqueline du Prés Karriere. 1987 stirbt sie in London. Bis heute hat ihr Spiel Generationen von Cellisten beeinflusst. Cathy Marston stellt Jacqueline du Prés geradezu symbiotische Beziehung zu ihrem Instrument in den Mittelpunkt ihres Balletts. In innigen, verzweifelten, existenziellen Pas de deux verleiht sie dem Violoncello tänzerische Kontur und erzählt vom Seelentanz einer Jahrhundertkünstlerin.

Interview mit Cathy Marston
https://www.opernhaus.ch/spielplan/kalendarium/the-cellist/2022-2023/?share=141237
Rezensionen
Tanznetz.de https://www.tanznetz.de/de/article/2023/cellist-cathy-marston-ballett-zuerich
Bachtrack.com in Englisch https://www.tanznetz.de/de/article/2023/cellist-cathy-marston-ballett-zuerich