Ballett Zürich begeistert in Clug’s SACRE

Sehenswerter Ballettabend PETRUSCHKA / SACRE  – von den angesagten Star-Choreographen Marco Goecke und Edward Clug am Opernhaus Zürich

Brauchen wir noch eine neue Interpretation von SACRE DU PRINTEMPS?
Ja, denn die Choreografie von Edward Clug zeigt die archaisch barbarischen Riten rund um das heidnische Frühlingsopfer besonders eindrücklich. Obwohl beinahe jeder bekannter Choreograf dieses Thema bearbeitet hat, bringt Clug’s Werk eine neue Dimension – eine halbe Tonne Wasser auf die Bühne. Fast wie beim Eiskunstlauf lassen sich die Tänzerinnen über die Bühne schleudern oder elegant durchs Wasser kreisen. Ein einmaliger Einfall!

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Virtuos tanzen die 12 Tänzerinnen und Tänzer des Balletts Zürich diese herausfordernde Choreografie. Noch vor zwei Wochen wurde Anna Karenina wieder aufgenommen und die Kompagnie konnte ihr klassisches Repertorie präsentieren. Für diese neue Produktion braucht es aber Animalisches, Fragmentiertes in schnell wechselnden Rhythmen – die Urgewalt der Natur sozusagen. Auch das meistert die Kompagnie mit Bravor.

Katja Wünsche (fantastisch), gerade noch die bezaubernde Anna Karenina, wird mit jeder Zelle ihres Körpers immer mehr zum „Opferlamm“. Eine unglaubliche tänzerische und schauspielerische Leistung! 

Ganz grossartig das Orchester in Grossbesetzung dirigiert von Domingo Hindoyan. Grosses Kompliment an alle! Mich hat SACRE mitgerissen und tief berührt.

Zusammengefasst: Ein musikalisches und tänzerisches Erdbeben!   🌟🌟🌟🌟🌟

Petruschka von Marco Goecke

Marco Goecke choreografierte für das Ballett Zürich PETRUSCHKA, auch mit Musik von Strawinsky. Goecke hat seine ganz eigene Bewegungssprache entwickelt: nervöse, zittrige Hände, rudernde Arme, zuckende Körper, verdrehte Oberkörper mit viel Mimik und auch Lauten. Dazu brauchen die 17 Tänzerinnen und Tänzer eine ungehörige Körperspannung, Konzentration, Schnelligkeit und Exaktheit. Aber auch das ist kein Problem für die Kompagnie des Opernhauses.

Diese ungewohnte Ausdrucksform ist vielleicht nicht jedermanns Sache, fasziniert aber durch seine Energie und Innovation. Ich kann mich dem nicht entziehen. Wie schon bei Deer Vision bewundere ich die neuen, sich wie von selbst ergebenden Bewegungen in immer wieder überraschenden Wendungen. Eindrücklich finde ich die Musikalität von Goecke. Wirklich jede einzelne Note wird in (die passende) Bewegung umgesetzt. So kommt jedes einzelne Detail zur Geltung. Umrahmt wird dieser Effekt durch das minimalistische Bühnenbild und die einfachen Tanzkleidung.

Dabei kommt das Erzählen der Geschichte leider bei all dem Minimalismus etwas zu kurz. Wenn der Zuschauer die Geschichte von der Holzpuppe Petruschka nicht kennt, findet er sich nur schwer zurecht.

Besonders nennenswert: William Moore, Katja Wünsche, Tigran Mkrtchyan und Christopher Parker in den Hauptrollen. Geliebt habe ich die allererste Szene, in der Irmina Kopaczynska und Daniel Mulligan ein hinreissendes Pas de Deux tanzen.

Zusammengefasst: Für Tanzliebhaber und Neugierige!

Rezensionen NZZ und Aargauer Zeitung

http://www.nzz.ch/feuilleton/buehne/ballett-zuerich-als-die-russen-paris-aufmischten-ld.121114
http://www.aargauerzeitung.ch/kultur/buch-buehne-kunst/spektakulaeres-wasserballett-in-zuerich-fuer-le-sacre-du-printemps-wird-die-buehne-geflutet-130631433

PETRUSCHKA
Choreografie Marco Goecke
Bühnenbild und Kostüme Michaela Springer
Lichtgestaltung Martin Gebhardt
Dramaturgie Michael Küster
Petruschka William Moore
Die Ballerina Katja Wünsche
Der Mohr Tigran Mkrtchyan
Der Zauberer Christopher Parker

LE SACRE DU PRINTEMPS
Choreografie Edward Clug
Bühnenbild Marko Japelj
Kostüme Leo Kulaš
Lichtgestaltung Martin Gebhardt

Ballett Zürich
Junior Ballett

Philharmonia Zürich
Musikalische Leitung Domingo Hindoyan

Musik von Igor Strawinsky

Videos -Probentrailers vom Ballett Zürich auf youtube.
Weitere Infos auf Website Opernhaus Zürich/ Ballett Zürich

Autor: ballettlovers

I danced ballet as child, albeit with little success. Despite this, my passion for ballet and dance has carried into adulthood. I still love to watch ballet performances and would love to share my passion with you.

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