Diese Frage nervt Lou Spichtig, Tänzerin vom Junior Ballett Zürich
Natürlich kann sie Spagat. Und sie kann noch viel mehr. Sie trainiert täglich 8 Stunden. Denn Ballett ist ein Hochleistungsjob. Die Balletttänzer sind Top-Athleten. Sie brauchen Kraft und Körperspannung, um auf den Zehenspitzen die Balance zu halten und die gewaltigen Drehungen und Sprünge zu bewältigen. Beweglichkeit, Koordination und Ausdauer gehören selbstverständlich auch dazu. Nur durch das tägliche harte Training können die Tänzer diese körperliche Leistungsfähigkeit erreichen und halten.
Lou Spichtig: graziös mit eisernem Willen. (Bild: zvg) Quelle: kreuzlinger-zeitung.ch
Grundvoraussetzung für eine Tänzerkarriere ist eine natürliche Auswärtsrotation der Hüfte. Dies ist anatomisch festgelegt und kann nur bedingt durch Training verbessert werden. Aber das reicht immer noch nicht: Es braucht Motivation, eiserne Willenskraft und Durchhaltevermögen. Ballettdirektor des Balletts Zürich, Christian Spuck, bezeichnet den Beruf seiner Tänzer als Knochenjob, der ohne Leidenschaft und Liebe sowie körperliche Anstrengung und Disziplin nicht zu meistern ist.
Fußpositionen im en dehors im klassischen Ballett
© Lewun/trainingsworld
Natürlich darf das schauspielerische Element nicht fehlen. Die Ausdruckskraft ist heute viel wichtiger als früher. Der Balletttänzer muss voll in seine Rolle schlüpfen und diese glaubhaft darstellen. Das beschreibt die 18-jährige Nachwuchstänzerin und Gewinnerin des renommierten Prix de Lausanne Lou Spichtig in einem Interview mit Migros Kulturprozent sehr treffend: “ Beim Tanzen erzähle ich eine Geschichte und berühre das Publikum. Sonst könnte ich ja auch ins Fitnessstudio gehen.“
Schmerzen gehören dazu. Daran sind wir gewöhnt, berichtet Lou Spichtig. Sie hat gerade 7 Jahre Ausbildung an der Tanzakademie abgeschlossen und ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis als Balletttänzerin erhalten. „The show must go on“ hat für Balletttänzer die höchste Priorität. Das bedeutet, weiter tanzen und lächeln, egal ob die Füsse bluten und der Rücken grausam schmerzt.
Für den Zuschauer sieht das alles so leicht und einfach aus. Und genau so soll es auch sein. Die Anstrengung darf den Tänzern nicht anzumerken sein. Lassen wir uns vom Ballett weiter verzaubern und bewundern die enorme Leistung der Tänzerinnen und Tänzer umso mehr.
Der Videobericht „Glanzleistungen auf Spitzenschuhen“ vom TeleZüri gibt einen tiefen Einblick in den Tänzeralltag. Am Schluss kommen einige sehenswerte Szenen vom aktuellen Schwanensee.
Video von TeleZüri mit freundlicher Genehmigung
Nächstes Highlight im Opernhaus Zürich
Christian Spuck’s Ballett „DER SANDMANN“ hat am 28. Mai Premiere!
Beitragsbild © Lou Spichtig
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Danke!
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