HUANG YI zeigt am Tanzfestival STEPS einen poetischen Dialog zwischen Mensch und Roboter
Roboter sind auf dem Vormarsch. Sie nehmen uns zunehmend mehr Arbeit ab. Doch welche Beziehung haben wir zu Robotern? Was machen sie mit uns? Bedrohen sie unsere Arbeitsplätze? Ist künstliche Intelligenz am Ende besser als die menschliche?
Science-Fiction-Filme wie Inception und Star Wars faszinieren uns schon seit langer Zeit. Auch der oscarprämierte Film „Her“ hat 2013 Diskussionen ausgelöst, ob man eine Computerstimme lieben kann.
Foto: Quelle STEPS
Der Choreograf und Tänzer Huang yi tanzt mit einem selbst entwickelten Industieroboter und kombiniert so zeitgenössischen Tanz, Multimedia und Robotertechnologie. Schon in seiner Kindheit war er von seinem Roboter Doraemon begeistert. Huang yi wundert sich immer wieder, wieviel er von sich in den Roboter projeziert. “Dancing face to face with a robot is like looking at my own face in a mirror… I think I have found the key to spin human emotions into robots” meint der in Taiwan aufgewachsene und preisgekrönte Roboterfreak Huang yi.
Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte! Das Video von Vimeo gibt einen ersten Einblick.
In dieser Choreografie werden die unterschiedlichen Beziehungen gezeigt, die ein Mensch mit einem Roboter haben kann. Zu Beginn dirigiert ein Roboterarm, ausgerüstet mit einem Laserschwert, den jungen Tänzer fast wie in einem Kampf der Jedi- Ritter. Es entsteht ein eigenartiger Tanz – ein subtiler Dialog mit dem Industrieroboter als Tanzpartner. Das Ganze spielt in einem verdunkelten Raum. Nur einzelne Lichteffekte erhellen die Szene. Die Musik – erst Geräusche des Roboters, danach das sehr ruhige, emotionale „für Alina“ von Arvo Pärt – verstärkt diese einmalige Performance. Aber wer gibt die Bewegung vor? Wer führt? Der Tänzer oder der Roboter?
Nach dieser Szene begegnet Huang yi KUKA, einer computergesteuerten Puppe. Von der ersten vorsichtigen Annäherung bis hin zu fast zärtlichen Interaktionen zwischen diesen beiden Fremden dürfen wir reine getanzte Poesie pur erleben. Ein einzigartiges Erlebnis!
12.4. Luzern, Südpol
14./15.4. Zürich, Gessnerallee
17.4. Biel, Theatre Palace
20.4. Schaffhausen, Stadttheater
Mehr Details zu Huang yi von der STEPS Website
Die bahnbrechende Arbeit des aus Taiwan stammenden Huang Yi lebt von seiner Faszination von der Partnerschaft zwischen Mensch und Robotern. Er verwebt menschliche Bewegung mit maschinellen und multimedialen Elementen, um eine Art Tanz zu erzeugen, die dem kontinuierlichen Datenfluss entspricht und so aus dem Tänzer ein «Tanzinstrument» kreiert. Huang Yi ist schon in frühem Kindesalter mit Kunst in Berührung gekommen, da er einen Grossteil seiner Jugend im Tanzstudio verbrachte, wo seine Eltern Tango unterrichteten; ausserdem lernte er von seinem Vater das Malen. Er gilt heute als eine der prägnantesten choreografischen Stimmen Asiens. Seine Werke wurden bereits in Asien, in den USA und in Europa gezeigt, unter anderem beim Ars Eletronica Festival (Österreich), im Joyce Theater (New York), am Indonesian Dance Festival (Jakarta) und durch Cloud Gate 2. Link: http://www.steps.ch
Choreografie Huang Yi | Musik Arvo Pärt (Für Alina), J. S. Bach (Partita für Violine solo Nr. 1 h-Moll BWV 1002 (doppelt)), David Lang (O Isis and Osiris), J. S. Bach (Cello Suite Nr. 2 BWV 1008, Prelude), W. A. Mozart (Klavierkonzert Nr. 23 A-Dur KV 488, Adagio) | Lichtdesign Huang Yi | Lichtregie Ou Yen-Ku | Tänzer/innen Huang Yi, Hu Chien, Lin Jou-Wen | Dauer 70 Min. ohne Pause
Huang yi ist zweimaliger Gewinner des Taipeh Digital Art Performance Award.